Ich schließe mich
Ich bin seit 27 Jahren Nonstop in der Pflege tätig und kann die Aussagen nur bestätigen.
Da macht Cheffe seine Visite, Pflegekraft im Schlepptau. Und dann kann es passieren, daß man einen Rüffel kassiert (ja, es wurden sogar schon Abmahnungen verteilt),wenn man den Chef darauf hinweist, doch mal seine Hände zu desinfizieren.
Aber es betrifft nicht nur die Ärzte.
Quer durch alle Instanzen zieht sich das Problem der mangelnden Händedesinfektion. Da wird munter in Isolierzimmern ein- und ausgegangen, ohne die Isoliervorschriften zu beachten (Kittel, Mundschutz usw.).
Oft trifft man dann auch Personen, die kurz vorher unisoliert beim MRSA,EHEC oder sonstwem waren, in der Kantine oder auf der chirurgischen Nachbarstation.
Der Klassiker (einem Kollegen kürzlich live passiert):
Person wird mit EHEC diagnostiziert; Pflegekollege trifft auf der Station die notwendigen Isolier- und Hygienemassnahmen.
Ein Mitarbeiter des hiesigen Gesundheitsamtes kommt vorbei wegen des Pat. und latscht ohne jegliche Schutzmassnahme ins Zimmer. Daraufhin wurde er vom Kollegen rausgeworfen und gefragt, ob er denn als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes nichts von Hygienemassnahmen wisse.
O-Ton: “Ich fass ja nichts an, muss ja nur ein paar fragen klären.”
Unser Hygienemanagement ist im Prinzip ganz gut, nur leider klaffen noch Riesenlücken im System, weil es leider noch zu viele Ignoranten gibt, die meinen, auf sie trift das nicht zu.
Schade!
P.S. Was die lange Meldekette einer Infektionskrankheit angeht: Da sollten sich die Gesundheitsmanager mal ein Beispiel an den Börsen nehmen; da brauchen Datenübertragungen nur Millisekunden!